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Religion und Weltanschauung

Zu Religion und Weltanschauung liegen an der Universität keine Daten vor. Wenn wir Aussagen treffen wollen, wie groß die Vielfalt an Religionszugehörigkeit unter den Mitgliedern der Universität ist, sind wir auf Schätzungen angewiesen.

Die Statistiken und Analysen des Gender and Diversity Montorings verfolgen zweierlei Ziele:

  • Zum einen sollen eventuelle Benachteiligungen aufgedeckt, eine Datengrundlage für die Formulierung von Zielwerten und für die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen geschaffen sowie die Wirksamkeit von Maßnahmen und Strategien überprüft werden. Das kann mit Daten, die auf einer Schätzung beruhen, nicht bewerkstelligt werden.
  • Zum anderen dienen die Statistiken der Sensibilisierung für die vorhandene und oft nicht sichtbare Vielfalt unter den Menschen an unserer Universität. Da diese Vielfalt nicht sichtbar ist, entsteht oft der Eindruck, dass es „doch gar nicht so viele“ gibt und manche Maßnahmen daher nicht notwendig seien (Beispiel Gender-neutrale Toiletten).

Die Vielfalt an Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung an der Universität ist weitgehend unsichtbar. Sie manifestiert sich lediglich in verschiedenen religiösen Studierenden-Gemeinschaften, in Räumlichkeiten, die für Angehörige bestimmter Religionen vorgesehen sind, oder in Diskriminierungsfällen, die allerdings nicht systematisch erfasst werden.

Daten zu Religionszugehörigkeit der Bevölkerung, die wir einer Schätzung zugrunde legen können, sind mit mehreren Unsicherheiten behaftet.

  • Lediglich die Zugehörigkeit zur evangelischen und zur katholischen Kirche ist in den Melderegistern dokumentiert.
  • Daten zur Zugehörigkeit zu weiteren Religionen kommen aus unterschiedlichen Quellen und beruhen zum Teil auch auf Schätzungen[1].
  • Die Datenquellen haben unterschiedliche Aktualität.
  • Es ist nicht klar, ob die Universität hinsichtlich des Merkmals „Religion und Weltanschauung“ tatsächlich ein Abbild der Gesamtbevölkerung ist oder ob bestimmte Gruppen überdurchschnittlich oder unterdurchschnittlich an der Universität vertreten sind[2]
  • Zugehörigkeit zu einer der christlichen Konfessionen muss nicht bedeuten, dass diese Menschen religiös oder gläubig sind.
  • Zunehmende „Patchwork-Religiosität“[3], d.h. eine Religiosität, die sich aus verschiedenen Religionen eine individuelle Glaubensrichtung zusammenstellt, erschwert eine Zuordnung zu Religion und Weltanschauung.

Der „Religionswissenschaftliche Medien- und Informationsdienst e.V.“ (REMID) erarbeitet seit vielen Jahren Statistiken zu Religionszugehörigkeit und Weltanschauung und veröffentlicht sie regelmäßig. Legen wir Daten des REMID zugrunde, die in DiverSophia[4] veröffentlicht sind, so sehen wir, dass wahrscheinlich

  • 13.951 Studierende und 3.886 Beschäftigte der Universität, also insgesamt 17.837 Mitglieder der Universität den christlichen Konfessionen angehören;  
  • die Universität 1.778 muslimische Mitglieder hat,
  • 374 Mitglieder der Universität jüdischen Glaubens sind,
  • 10.385 Menschen, die an der Universität arbeiten oder studieren, konfessionslos bzw. keiner Religion zugeordnet sind.

 



[1] Mitgliederverzeichnisse der Religionsgemeinschaften; Expertenschätzungen aufgrund von Gemeindegrößen oder Mitgliederzahl; bei Personen mit Migrationshintergrund wird z.T. von der ethnischen Herkunft auf Religion geschlossen; Studien wie „Muslimisches Leben in Deutschland“ vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

[2] Tendenziell sind jüngere Menschen eher konfessionslos; Freiburg hat einen höheren Anteil katholischer Menschen als die Bundesrepublik insgesamt; die Theologische Fakultät zieht vermutlich vermehrt christliche (katholische) Studierende an.

[4] DiverSophia. Der Diversity Monitor mit allem Wissenswerten rund um Vielfalt. 2019 Institut für Diversity Management